„Am 3. Dezember“, berichten die gängigen Gedenktage-Verzeichnisse, „ist Internationaler Tag der Behinderten.“ Das Datum wurde, so heißt es weiter, von der World Health Organisation erstmals vor elf Jahren als Anlass genommen, um an die Probleme der Behinderten in unserer Gesellschaft zu erinnern.
Das mag ja alles ganz nett sein. Ein Problem der Betroffenen – worauf diese immer wieder auf ihren jeweiligen Internetseiten verweisen – ist die Stigmatisierung als 'Behinderte'. Behindert ist man nicht, behindert wird man, sagt etwa die Aktion Mensch. Dem karitativen Verband stößt ein derart gedankenloses Brandmarken – auch wenn es nicht in böser Absicht geschieht – sauer auf: Diejenigen, die als 'Behinderte' abgestempelt werden, sehen sich selbst allenfalls als „Menschen mit Behinderungen“.
Eine solche feine Differenzierung in der Begriffswahl sollte auch in den Medien und in der Öffentlichkeit erfolgen: Behinderte Menschen sind keine Sorgenkinder und wollen daher auch von weniger Behinderten als normal angesehen werden. Ihre größte Selbsthilfeorganisation nennt sich deshalb seit einigen Jahren nicht mehr „Aktion Sorgenkind“, sondern „Aktion Mensch“.
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