Dienstag, 3. November 2009

Kein Beschützer der Tiere

Heute ist nicht nur Weltmännertag. Heute ist auch der Tag einer besonders männlichen Spezies Mann. Für Sie steht der heilige Hubertus, der Schutzpatron der Jäger, Reiter und Schützen. Hubertus war zu Beginn des achten Jahrhunderts Bischof von Lüttich. Die von ihm praktizierte christliche Nächstenliebe erstreckte sich freilich nicht auf vierbeinige und gefiederte Wesen. Die schoss er lieber ab, als Sport. Als es wieder einmal zu einem sportlichen Aufeinandertreffen zwischen Mensch und Tier kam, erschien dem heiligen Mann ausgerechnet inmitten des Hirschgeweihs, auf das er scharf war, ein goldenes Kreuz, welches ihn zur Buße gemahnte.

Ob Hubertus anschließend den Träger des Geweihs verschonte, entzieht sich meiner Kenntnis. Einen Hinweis auf das Verhalten des Bischofs könnte aber der Umstand liefern, dass am heutigen Gedenktag nicht zur Schonung der Hirsche aufgerufen, sondern zur Jagd auf dieselben geblasen wird. Dazu passt eine vor Jahren im nördlichen Nachbarland Belgiens veröffentlichte Dissertation. Sie endete mit dem Satz: „Die Jagd wird erst dann zum Sport werden, wenn die Tiere die Möglichkeit bekommen, zurückzuschießen.“