Dienstag, 21. September 2010

Namensgeber von Lynyrd Skynyrd gestorben



Washington (dpa) - Er inspirierte eine der populärsten US- Rockbands zu ihrem ungewöhnlichen Namen - allerdings unfreiwillig. Als sich vor vier Jahrzehnten die Musiker um Sänger Ronnie Van Zant Lynyrd Skynyrd («Sweet Home Alabama») nannten, setzten sie ihrem strengen Sportlehrer Leonard Skinner ein Denkmal. Diesen Artikel weiter lesen

Der Basketball- Trainer der Robert E. Lee High School in Jacksonville (Florida), der einst Bandmitglieder wegen langer Haare zum Direktor schickte, starb jetzt im Alter von 77 Jahren, wie die Zeitung «The Florida Times- Union» meldete.

Skinner sei in einem Pflegeheim im Schlaf gestorben, hieß es. Die «New York Times» spricht vom «wohl einflussreichsten Sportlehrer der amerikanischen Popkultur». Seinem Sohn zufolge war der Pädagoge nicht immer glücklich darüber, Namensgeber der Southern-Rock-Band gewesen zu sein. «Zuerst gefiel es ihm nicht, später hatte er eine gemischte Sicht, aber am Ende mochte er es wohl irgendwie», zitiert die «Florida Times-Union» Sohn Leonard Skinner.

In einem Interview erklärte der Ex-Lehrer 2009, er habe sich nur an die Vorschriften gehalten, als er die Schüler zum Direx beorderte. «Es war gegen die Schulregeln. Ich selber mag lange Haare bei Männern nicht besonders, aber es waren nicht meine Regeln.»

Jahre später habe er sich mit Mitgliedern der Band angefreundet - die Musiker seien sogar in der Bar aufgetreten, die Skinner später eröffnete. Umgekehrt baten die Künstler ihren Ex-Pauker, die Band bei einem Konzert in Jacksonville anzukündigen. Am Ende schien er mit seinen früheren Schülern doch recht zufrieden zu sein: «Sie waren gute, talentierte, hart arbeitende Jungs», sagte Skinner. «Sie haben hart gearbeitet, hart gelebt und hart getrunken.»

Dienstag, 20. Juli 2010

Der 20. Juli

Jedes Jahr am 20. Juli wird der Hitler-Attentäter um den Grafen Stauffenberg gedacht. Früher brandmarkten sie die politische Rechte als Vaterlandsverräter, heute werden sie als Heroen stilisiert, zuletzt in dem unsäglichen Film Operation Walküre mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Für Verunglimpfung und Heldenverehrung können die Beteiligten von damals nichts. Ihnen ist allenfalls vorzuwerfen, dass sie ihr Attentat reichlich spät verübten, 11 Jahre nach der Machtergreifung und 5 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

Diesen nicht verhindert zu haben warf sich ein anderer Hitler-Attentäter vor: Georg Elser handelte allein, aus Gewissensgründen und war anders als etwa Stauffenberg ein Hitler-Gegner der ersten Stunde. Die Vorbereitungen zum Attentat, das Hitler und den Krieg stoppen sollte, begannen nach der Münchner Konferenz und nahmen viele Monate in Anspruch: Tagsüber musste sich Elser in München verstecken, nachts schlich er sich in den Bürgerbräukeller ein, in dem Hitler traditionell in der Nacht zum 9. November eine Rede in Gedenken an frühe Nazi-Märtyrer zu halten pflegte. Am 8. November kamen 7 neue hinzu: Die Säule neben dem Rednerpult enthielt Dynamit; Elser hatte sie in monatelanger Nachtarbeit ausgehöhlt und entsprechend präpariert. Der Führer überlebte den Anschlag. Wegen Nebels hatte er München nicht per Flugzeug verlassen können und nahm den Zug Richtung Berlin. Als die Bombe per Zeitzünder detonierte, hatte Hitler den Saal bereits verlassen.

Elser wurde einen Tag später beim Versuch, die Schweizer Grenze zu überqueren, verhaftet. Er landete in Gestapo-Haft und nach monatelangen Verhören im KZ Dachau. Dort wurde er am 9. April 1945 ermordet – 20 Tage bevor amerikanische Truppen das Konzentrationslager befreiten. Einen Gedenktag für Elser gibt es bis heute nicht.

Samstag, 1. Mai 2010

Frisch wie Harry!

Samstag, 10. April 2010

Freitag, 9. April 2010

Punk-Ikone Malcom McLaren gestorben



Der frühere Manager der britischen Punk-Band Sex Pistols, Malcolm McLaren, ist tot. McLaren sei am Donnerstag in seinem Haus in New York im Alter von 64 Jahren gestorben, teilte sein Sprecher Les Molloy mit. Der Musik-Manager habe an Krebs gelitten. Sein Gesundheitszustand habe sich plötzlich verschlechtert, sagte Molloy. "Es ist ein trauriger Tag." Er habe auch mit seiner Familie gesprochen, sie sei "niedergeschmettert".

Zusammen mit Vivienne Westwood hatte er Anfang der 70er Jahre die Londoner Modeszene aufgemischt und Punkmusik salonfähig gemacht. Bis zu seinem Tod war er als Künstler, Autor, Produzent, Musiker und Designer aktiv.

McLaren lernte seinen Vater kaum kennen. Der Mann verließ die Familie, als sein Sohn zwei Jahre alt war. Den Großteil seiner Kindheit verbrachte Malcolm deshalb bei seiner Großmutter. In den 60er Jahren studierte er Kunst, wandte sich aber bald der Mode zu. Auf der Londoner Kings Road eröffnete er mit Westwood den gemeinsamen Modeladen «Let It Rock». Dabei kultivierten sie die «Teddy Boy»-Mode, die ihren Protest in betont vornehmer Kleidung ausdrückte. Heutige Generationen kennen diesen Ur-Londoner Stil nur noch aus den 30 Jahre später entstandenen «Austin Powers»-Filmen.

Erste Erfahrungen im Musikgeschäft sammelte McLaren, als er 1975 die Rockband New York Dolls einkleidete. Doch das Engagement war wenig erfolgreich und McLaren ging nach London zurück. Dort managte er die Band The Strand, aus der kurz darauf die legendären Sex Pistols wurden.

McLaren gilt als einer der ersten, die die Punkmusik erfolgreich vermarkteten. Auch Adam and the Ants wurden von ihm betreut, und schließlich machte er auch selbst Musik. «Double Dutch» blieb zwar ein One-Hit-Wonder, doch mit dem Titel kletterte er 1983 nicht nur in die Hitlisten, sondern machte mit dem Doppelseilspringen sogar eine Subkultur populär.

McLaren war vor allem ein Provokateur. Die New York Dolls ließ er in roten Kostümen mit Hammer und Sichel auftreten, die Sex Pistols spielten vor allem dann öffentlich und laut, wenn das Königshaus sich gerade feierte. Doch auch mit Klassik, Chansons und der Musik der Dritten Welt beschäftigte sich der Engländer.

Provokant war auch sein Ausflug in die Politik. Im Jahr 2000 kündigte er an, Bürgermeister von London werden zu wollen. Doch bevor der Wahlkampf richtig losging, zog er die Kandidatur wieder zurück.




"For me Malc was always entertaining, and I hope you remember that. Above all else he was an entertainer and i will miss him, and so should you"
Johnny Rotten

Dienstag, 30. März 2010

„Fucking Hell!“

Wer in Ortschaften wie Kissingen, Petting oder Pissen zu Hause ist, dürfte Spott und schaulustige Touristen gewohnt sein. Die Anwohner des 90-Seelen-Dörfchens Fucking haben mit dem ungewöhnlichen Namen ihres Heimatortes offenbar sogar Investoren angelockt.

Eine deutsche Brauerei plant laut Medienberichten, im oberösterreichischen Örtchen eine eigene Biersorte zu brauen. Das Getränk soll dann unter dem klangvollen Namen „Fucking Hell“ vor allem britische Fans des Gerstensaftes erfreuen. In Großbritannien ist Fucking unter Schnappschuss-Touristen längst ein beliebtes Ausflugsziel. So wundert es wenig, dass das Boulevardblatt „The Sun“ dem hiesigen Bier eine glorreiche Zukunft prophezeit.

Das Europäische Marken- und Patentamt in München hatte laut „Münchner Merkur“ den Schutz des Markennamens "Fucking Hell" zunächst abgelehnt. Aus Jugendschutzgründen darf das Gebräu künftig lediglich zensiert in Supermarktregalen zum Verkauf geboten werden. Brauereisprecher Stefan Fellenberg erklärt den „Sun“-Reportern augenzwinkernd: „Ich kann daran nichts Anstößiges finden. ‚Hell‘ ist in Bayern eine gebräuchliche Bezeichnung für Lagerbier, Fucking eben der Herkunftsort.“

Eines steht dem erfolgreichen Produktionsstart des Fuckinger Bieres aber dennoch im Wege. Der leiderprobte Bürgermeister Franz Meindl (ÖVP) zeigte sich gegen über dem österreichischen Fernsehen ob der Pläne überrascht. Weder in Fucking, noch in den Nachbarortschaften gebe es eine Brauerei.

Montag, 8. März 2010

Die Frauen und ihr Plapper-Gen

Heute ist Internationaler Frauentag. Eine schöne Gelegenheit, einer Boulevardzeitung zu gedenken, die keineswegs immer politisch korrekt ist und dies leider nicht durch das nötige Quantum Humor auszugleichen in der Lage ist - im Gegensatz zu einer Frau, die sich einmal sehr elegant gegen Bild zu wehren wusste.

Miriam Meckel hatte als Regierungssprecherin der letzten sozialdemokratisch geführten nordrhein-westfälischen Landesregierung für Ihre Redekünste den Cicero-Preis bekommen. In ihrer Dankesrede gab sie sich, für viele überraschend, sogleich als Bild-Leserin zu erkennen. Deutschlands meistgelesene Tageszeitung hatte kurz zuvor herausgefunden, dass „Frauen das Plapper-Gen“ besitzen: Angeblich reden sie am Tag 23.000 Wörter; während die Männer mit durchschnittlich 12.000 auskommen. Miriam Meckel, die über das Thema „Austauschbarkeit von Fiktion und Wahrheit in unserer Mediengesellschaft“ referierte, begann ihre Rede mit genau diesem Bild-Zitat.

Zum Schluss schlug sie wieder den Bogen zu ihrem Einstieg: „Ich habe jetzt 1235 Wörter gesprochen“, beendete Meckel ihre Ausführungen, um noch eine letzte hinzuzufügen: „Den Rest meiner Tagesration erlasse ich Ihnen.“

Mittwoch, 3. Februar 2010

iPad vs. Stone

Es war alles schon mal da. Fast alles:



Erhebliche Verbesserungen in den letzten 2200 Jahren gegenüber der Version 1.0

Sonntag, 24. Januar 2010

Nineteen Eighty-Four

Heute vor 26 Jahren wurde der erste Macintosh der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht aus diesem Anlass ein paar Räucherstäbchen abbrennen würde.

Der junge Steve Jobs hatte während des Aktionärsmeetings Anfang Januar 1984 dem großen Gegner IBM ordentlich eingeheizt. Dann endlich durfte der Macintosh selbst zum ersten Mal seine Fans begrüßen: »Unaccustumed as I am to public speaking, I’d like to share with you a maxim I thought of the first time I met an IBM mainframe: never trust a computer you can’t lift!«



Der Macintosh - eigentlich als 500 Dollar-Spielkonsole namens »Annie« gedacht - war keineswegs die Erfindung Steve Jobs, wie die Legende es will. Der Macintosh ist das Baby von Jef Raskin, der schon seit 1979 mit einer kleinen Entwicklergruppe bei Apple arbeitete: »I wasn’t terribly interested in a game machine,” erinnerte sich Raskin später. »However, there was this thing that I’d been dreaming of for some time, which I called Macintosh. The biggest thing about it was that it would be designed from a human-factors perspective.«

Raskin, Professor an der University of California und Entwickler bei Xerox PARC, entwarf seinen Macintosh - benannt nach seiner Lieblings-Apfelsorte - von Anfang an als netzwerkfähiges Kommunikationsinstrument: »Macintosh is a communications device.« Steve Jobs hatte zunächst das Macintosh-Projekt bekämpft, übernahm aber - als man ihn vom möglichen Erfolg des Produktes überzeugt hatte - 1981 die Leitung der Hardware- und später auch der Software-Entwicklung. Jef Raskin resignierte und zog sich zurück. Jobs benötigte noch zwei weitere Jahre, bis dann - bekanntlich 1984 - der Macintosh endlich vorgestellt wurde und während seiner Vorstellung auf offener Bühne die Wahrheit nicht wenig zurechtbog: »Right now I’d like to introduce a man who has been like a father to me, Steve Jobs.«

Die erste Systemsoftware, MacOS 1.1 , vorgestellt im Mai 1984, hatte etwa 200 kB, war schwarz-weiss, aber jeder OS X-Benutzer würde sich in Sekundenschnelle damit zurechtfinden. Alles, was einen Mac zu einem Mac macht, war bereits vorhanden: click&drag, die Pulldown-Menüs, die Einknopfmaus, die Icons von Susan Kare, der »Queen of Look & Feels«. Der Macintosh wurde allerdings erst zum Verkaufserfolg, als neue revolutionäre Programme wie MacPaint, MacWrite oder Multiplan (von Microsoft!) entwickelt wurden. Auch heute noch findet man viele Programme, die unter MacOS 7.01 oder später auf einem Original-Knubbelmac laufen.

Steve Jobs spielte bei der Entwicklung des Macintosh eine maßgebliche Rolle - der Urvater aber ist Jef Raskin. Und es bleibt wichtig zu notieren, daß die Geschichte stets von den Siegern geschrieben wird.

Mittwoch, 6. Januar 2010

C + M + B



Schade, wenn Ihr nicht in Baden-Württemberg oder in Bayern wohnt. Dann müsstet Ihr heute, am Dreikönigstag, nicht zur Arbeit gehen.

Was aber hat es mit dem Fest um die frommen Männer auf sich, deren Reliquien zunächst in Mailand und seit 1164 im Kölner Dom aufbewahrt sind? Caspar, Melchior und Balthasar, wie die Könige seit dem 9. Jahrhundert genannt werden, waren dazu ausersehen, die frohe Kunde von der Ankunft des Herrn auf dieser Welt zu verkünden. Ihr Fest steht für die christliche Überzeugung, dass sich in dem im Stall von Bethlehem geborenen Kind Gott offenbart hat.

Mit dem Dreikönigstag, so zu lesen auf der Webseite www.herrlichkeit-erpel.de, ist auch ein Haussegen verbunden: In den nächsten Tagen werden Sie auf vielen Türrahmen die Kreideaufschrift 20+C+M+B+10 lesen. Sie wird von den Sternsingern anbebracht, die von Haus zu Haus ziehen und für die Kinder in der Dritten Welt sammeln.

Die drei Buchstaben stehen allerdings nicht für Caspar, Melchior und Balthasar - denn die Abkürzung bedeutet: Christus mansionem benedicat = Christus segne dieses Haus im Jahr 2010.

Dienstag, 5. Januar 2010

Das neue Jahr und die guten Vorsätze

„Es gibt bereits alle guten Vorsätze“, stellte schon im 17. Jahrhundert Blaise Pascal fest, „wir brauchen sie nur noch anzuwenden.“ Vielleicht müsst auch Ihr Euch mit dem Spruch des der französische Mathematiker und Philosophen trösten, falls Ihr schon Eure Vorsätze für 2010 über Bord geworfen habt.

Eine Ermunterung kann ich Euch aber gleich mit auf den Weg geben: „Der Geburtstag ist“, so der Schriftsteller und Aphoristiker Gerhard Uhlenbruck, „die zweite Chance nach Silvester, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen.“ Sollte der seltene Fall eintreffen, dass auch das Wiegenfest 2010 bereits passé ist, bleibt nur die Erkenntnis des Managers Klaus Müller: „Vorsätze sind wie Aale: leicht zu fassen, aber schwer zu halten.“ Oder Ihr haltet es wie der frühere Fernseh-Quizmaster Robert Lembke. Der nahm sich jedes Jahr aufs Neue ganz fest vor, mit dem Rauchen weiterzumachen.

Freitag, 1. Januar 2010

Frohes Neues!

Ich wünsche allen ein erfolgreiches und glückliches 2010! Auch allen
Gästen und Mitwirkenden vielen Dank für die tolle Party!