Freitag, 29. Februar 2008

Ein Datum, das es nicht einmal alle vier Jahre gibt...

Eigentlich wäre der Februar gestern zu Ende gegangen. Da aber 2008 ein Schaltjahr ist, müssen wir den kältesten Monat noch einen Tag länger aushalten. Eingeführt hatte den Extratag Julius Cäsar bereits im Jahr 46 vor Christus: Seine Astronomen hatten wie schon zuvor die alten Ägypter erkannt, dass das Jahr nicht nur 365 Tage, sondern dazu noch sechs Stunden länger dauerte.

Die summierten sich alle vier Jahre zu einem vollen Tag. Der wurde im Julianischen Kalender in jedem glatt durch vier teilbaren Jahr eingefügt. Das wäre alles wunderbar gewesen, wenn das Jahr tatsächlich volle sechs Stunden länger gedauert hätte. Es waren aber nur 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Die Folge war, dass sich der Frühlingsbeginn immer weiter nach vorne schob.

Im Jahr 1582 zog Papst Gregor XIII. die Notbremse. Am 4. Oktober verkündete er, dass die nächsten zehn Tage einfach ausfallen würde, und nach dem nächsten Erwachen alle Kalender gefälligst auf den 15. zu stellen seien. Das half schon ganz ordentlich. Letzte Unstimmigkeiten wurden beseitigt, indem jedes Jahr mit zwei Nullen am Ende, das sich nicht ohne Rest durch 400 teilen lässt, als Schaltjahr ausfiel.

Klingt das zu kompliziert? Dann versuche ich, dies an einem Beispiel zu erläutern: 1700, 1800 und 1900 gab es keinen 29. Februar, 2000 sehr wohl, und alle durch vier teilbare Jahre wie das aktuelle haben dieses Datum sowieso.

Donnerstag, 28. Februar 2008

Der Mann, der Billy the Kid erschoss

Das Album Pat Garrett & Billy the Kid ist eines der schwächsten von Bob Dylan. Es bildete den Soundtrack zum gleichnamigen Western – in dem der Liedermacher übrigens eine Nebenrolle spielt – und erhielt dadurch mehr Beachtung, als es eigentlich verdiente.

Ein Song brachte es sogar zu Weltruhm: Knocking on Heaven's Door haben seitdem zahlreiche Interpreten neu aufgenommen. Noch heute wird das Stück von Hobbymusikern gerne auf der Gitarre gequält. Auch der von Sam Peckinpah gedrehte Film besitzt inzwischen Klassikerstatus. Er gewinnt nicht zuletzt durch die Tatsache, dass der den Revolverhelden verkörpernde Songwriter-Kollege Dylans, Kris Kristofferson, auf jegliche Gesangseinlage verzichtete. Die andere Hauptrolle besetzte der Regisseur mit einem etablierten Schauspieler: James Coburn.

Der Film beschreibt das Leben zweier Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben wirklich existiert, und in ihrem ersten Leben als Outlaws standen sie sich recht nahe. Doch mit der Freundschaft ist es vorbei, als Pat Garrett zum Sheriff von Lincoln County gewählt wird – jener Gegend, in der Billy the Kid einem nicht immer legalen Zeitvertreib huldigt. Zweimal verhaftet der Gesetzeshüter den Gesetzesbrecher. Zweimal gibt er ihm die Möglichkeit der Flucht, verbunden mit der Auflage, in Mexiko die Rente einzureichen. Doch Billy hat noch keine Lust, sich aufs Altenteil zu begeben, und schlägt das Angebot aus.

Bei einem Einbruch, von dem er Wind bekommen hat, lauert der Mann mit dem Stern seinem Widersacher auf und erschießt ihn. Die Kleinigkeit, dass Billy unbewaffnet war, stößt sogar der ortsansässigen Bevölkerung, die unter Billys Raubzügen gelitten hat, sauer auf. Sie versagt Garrett die Anerkennung und verweigert ihm jeden Rückhalt. Die letzten Jahre im Amt werden für den Sheriff kein Vergnügen. Heute vor 100 Jahren ist er bei einer hundsgewöhnlichen Schießerei ums Leben gekommen.

Montag, 25. Februar 2008

Die fünfte Münchner Jahreszeit

In Köln, Düsseldorf und anderen närrischen Hochburgen ist der Karneval die fünfte Jahreszeit; in München beginnt diese erst nach Aschermittwoch. Die Rede ist vom Starkbierfest. Das wird heute eingeläutet und dauert bis zum 9. März. Die Tradition geht zurück auf die Mönche vom Paulanerorden. Seit 1627 betrieben sie im heutigen Stadtgebiet oberhalb der Isar das Kloster Neudeck ob der Au.

Die Erlaubnis dazu hatte ihnen der bayerische Kurfürst Maximilian I. gegeben. Sieben Jahre später begannen die Mönche, Bier zu brauen. Da sie strenge Fastenregeln einhielten, wurde das flüssige Brot in den Wochen vor Ostern zu ihrer Hauptnahrung. Um sich die nötigen Kalorien einzuführen, machten sie das Bier währenddessen besonders stark. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde den Paulanern – damit sie sich etwas dazuverdienten – gestattet, ihr Salvator öffentlich auszuschenken. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch des Starkbieranstichs, der sich bis heute gehalten hat – mit dem Unterschied, dass statt des Kurfürsten der demokratisch gekürte bayerische Landesfürst die Auftaktmaß trinken darf.

So wird heute Brauereichef Peter Kreutzpaintner erstmals dem unklängst gewählten bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein den Maßkrug reichen mit den überlieferten Worten: „Salve, pater patriae! Bibas, princeps optime!“ „Sei gegrüßt, Landesvater! Trinke, bester Fürst.“ Das wird Günther Beckstein gerne hören – und sich anschließend das Salvator munden lassen.

Sonntag, 24. Februar 2008

Ein neuer Drogentrend zieht über das Land - SLOW


SLOW, die neue Droge aus den Labors des DEA (Drogen Entwicklungs Amt). Entwickelt, um die Gesellschaft leichter indoktrinieren zu können.

Auch um den Trends der "schnellen" Drogen wie zB. Speed entgegen zu wirken.

Neuropharmakologie:
Der Hauptbestandteil Anandamid wirkt gezielt auf die Neurorezeptoren CB1 im zentralen Nervensystem (Vorkommen zB. in den Basalganglien, im Kleinhirn, in der Hirnrinde und im Hippocampus) und CB2 im peripheren Nervensystem.

anandamid.jpg

Auswirkungen des Konsums:
Subjektiv schnellere Wahrnehmung der Zeit. Dadurch bedingt sind Aktionen des Slowikers langsamer in der Ausführung. Beispielsweise beim Gehen => Schleichen, Rennen => Gehen, Reden => 2 Minuten für den Satz "Ich bin hellwach". Verbunden mit einen Hochgefühl und innerer Freude. Besonders starke Affinität zu sinnlosem Zeitvertreib, zB. beobachten der Drehungen der Waschmaschinentrommel in Verbindung mit dem Erleben eines absoluten Spannungsbildes.

Besonders leichte Beeinflussung des Users durch Aussenstehende, Medien und sonstigen sugestiven Maßnahmen.


Nebenwirkungen:
Bisher keine gravierenden bekannt, es wird lediglich eine einschläfernde Wirkung auf das Umfeld des Users beschrieben.


Abhängigkeit/Sucht:
Eine Abhängigkeit tritt schnell auf, oftmals schon nach dem ersten Konsum. Gerade die Langsamkeit, die durch die Geschwindigkeit empfunden wird, bietet in der heutigen hektischen und schnellen Zeit das größte Abhängigkeitspotential, welches sich bei dauerhaftem Konsum durchaus zu einer Sucht mit Entzugserscheinungen bei Nichtbenutzung ausweitet.


Entzugserscheinungen:
- Immer schnelleres Reden von zusammenhanglosen Worten.
- Wild fuchtelnde Gesten
- Starrer Blick auf ein imaginäres Ziel
- in der letzten Phase des Entzugs Verlust der Kontrolle über die Motorik, welche jedoch nur vorübergehend ist.

slowniker.jpg

(Bild zeigt einen Slowniker in der letzten Phase des Enzugs - Verlust der Motorik, vebunden mit starrem Blick auf ein imaginäres Ziel. - Ein sehr seltene Aufnahme, da meistens im Verborgenen handelnd.)