Donnerstag, 18. Dezember 2008

Ein Hit, der nicht Wahlkampfschlager werden durfte

Endlich wird ein Rockmusiker so alt, wie er schon seit Jahren aussieht: Keith Richards darf heute seinen 65. Geburtstag feiern. Als Rolling Stones-Gitarrist und – gemeinsam mit Sänger Mick Jagger – Liederschreiber und Produzent gehört er der vielleicht erfolgreichsten Rockband der Welt an. Zumindest als Komponist von Welthits wurde das Duo Richards/Jagger nur noch von den beiden Beatles John Lennon und Paul McCartney übertroffen.

Seit 1962 steht Richards mit den Stones immer wieder auf der Bühne, und ein Ende ist nicht abzusehen. Dabei muss man dem Mann mit dem Gesicht, das jedem Karikaturenmuseum zur Ehre gereichen würde, eine erstaunliche körperliche Fitness zugestehen – trotz einer zeitweiligen Heroinabhängigkeit und jeder Menge anderer im Lauf der Karriere konsumierter Drogen. Sein Instrument hat Richards im Gegensatz zu vielen Kollegen, die gerade mal die Gitarre halten können, immer schon beherrscht.

Zwar hatten die Stones ihren musikalischen Höhepunkt in der Zeit zwischen 1967 und 1972, doch gelangen ihnen auch danach immer wieder große Hits. Einen davon wollte CDU-Generalsekretär Volker Kauder 2005 zum Wahlkampfschlager machen, da sein Titel fast so klang wie der Vorname von Bundeskanzlerin Merkel. Doch als Richards und Jagger davon erfuhren, verboten sie den Gag: Das Bild von bemüht zu Angie-Klängen klatschenden Krawattenträgern hätte dem in unzähligen Exzessen erworbenen Rocker- und Rebellenstatus der Band schwersten Schaden zugefügt.

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