Samstag, 25. April 2009

Wie sie in den Flow kommen

Kleiner Nachtrag zu gestern: Da haben wir ja gelernt, dass es entscheidend ist, wann wir unsere Aufgaben erledigen. Das finden auch der ungarischstämmige Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi von der Universität Chicago und der Heidelberger Professor Felix von Cube: Sie untersuchten, wann Sportler, Kletterer, Schachspieler und Manager optimale Leistungen erzielen. Ihre Antwort: im Flow. So heißt der Zustand, der Höchstleistung mit Wohlbefinden vereint.

Wie aber erreichen Sie an Ihrem Schreibtisch den idealen Zustand, in dem Sie in Ihrer Arbeit aufgehen? Am besten können Sie sich konzentrieren, wenn Sie ein bisschen stärker als üblich gefordert werden und etwas mehr als gewöhnlich geben können. Sind Sie zu wenig gefordert, langweilen Sie sich. Bei Überforderung geraten Sie in negativen Stress. Daher soll ten Sie dafür sorgen, dass Sie jeder Aufgabe – von Routinearbeiten einmal abgesehen – etwas Spezielles abgewinnen können: einen Aspekt, der Ihnen besonders gefällt; ein Detail, auf das Sie sich besonders freuen.

Den Flow-Zustand hat es sicher schon gegeben, bevor Mihaly Csikszentmihalyi ihn wissenschaftlich untersucht hat. Etwas salopp hat man ihn als Spaß an der Arbeit bezeichnet. Manchmal stellt er sich erst ein, wenn diese vorbei ist. Auch darauf kann man sich freuen.

Freitag, 24. April 2009

Nicht alles gleichzeitig erledigen

Ich bin ein Multitaskingtalent und deshalb äußerst effizient: Dieser Irrglaube ist es, der verhindert, dass wir so viel leisten, wie wir eigentlich könnten. Statt unsere Stärken sinnvoll einzusetzen, verzetteln wir uns.

Das sagen nicht nur Beate Schneider und Martin Schubert, die Autoren des soeben erschienenen Leitfadens „Die Multitaskingfalle – und wie man sich befreit.“ Das schreiben auch US-Hirnforscher im Fachblatt Journal of Experimental Psychology:

Demnach kostet das Umschalten zwischen verschiedenen Aufgaben mehr Zeit, als durch gleichzeitige Tätigkeiten eingespart wird. Die Wissenschaftler beobachteten Versuchspersonen, die gleichzeitig mehrere Aufgaben zu lösen hatten. Dabei zeigte sich, dass der Wechsel zwischen den Aufgaben viel Zeit in Anspruch nahm. Waren diese den Teilnehmern nicht bestens vertraut, mussten sie sich bei jedem Sprung zu einer anderen Aufgabe zeitraubend wieder einarbeiten. Das Fazit der Wissenschaftler: Konzentriertes Abarbeiten von Aufgaben nacheinander ist wesentlich effizienter als Multitasking.

Wichtig beim Konzentrieren auf die jeweilige Aufgabe, so Schneider und Schubert, ist auch, wann sie angegangen wird: Dabei sollte man bewusst auf leistungsstarke und leistungsschwache Zeiten achten:

In ersteren werden die wirklich wichtigen und auch komplizierten Arbeiten erledigt, die höchste Konzentration erfordern, in letzteren die nachrangigen Tätigkeiten. Mit Sofortrezepten gegen den Hang zum Multitasking warten die Autoren nicht auf. Statt dessen zeigen sie für verschiedene Charaktere und Arbeitsstile einen Weg auf, der in einem längeren, dafür aber erfolgversprechenden Prozess zu mehr Effizienz führt.

Mittwoch, 22. April 2009

Die älteste lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt

Wissen Sie noch, was am 23. April 1516 geschah? Ein müder Scherz, ich gebe es zu, über den man erst nach Genuss einiger Biere lachen kann. Damit wäre ich auch schon beim Thema.

Heute ist der Tag des Bieres, den der Deutsche Brauer-Bund alljährlich zum Gedenken an den Erlass des Reinheitsgebotes begeht. Die Bestimmung für die Herstellung dieses Getränks ist exakt 493 Jahre alt:

Damals legte der bayerische Herzog Wilhelm IV. fest, dass als Zutaten allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet werden dürfen. Das ist allerdings nur ein Teil des Erlasses. Dieser sah nämlich auch vor, dass Bier bayernweit für nicht mehr als zwei Pfennig Münchener Währung verkauft wird.

Meines Wissens wird der zweite Teil heute nicht mehr eingehalten – wenn ich auch zugeben muss, dass Bier in Bayern aufgrund der Klassifizierung als Grundnahrungsmittel preiswerter als anderswo in Deutschland ist.

Wenn Sie das Reinheitsgebot im Wortlaut studieren möchten, empfehle ich Ihnen die Internetseite www.brauer-bund.de. Immerhin handelt es sich um die älteste heute noch gültige lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt – auch wenn sie leider nicht mehr komplett befolgt wird.

Stiftung Blasentest



Morgen ist Tag des deutschen Bieres. sueddeutsche.de hat deshalb ein Fass aufgemacht und eine Galerie gebraut. "Die 100 besten Biere der Welt"

Bild 79:
Schneider Aventinus
"…obergäriger, dunkelroter Weizenheavymetalbock..."
Weissbierbrauerei G. Schneider & Sohn
Kelheim, Niederbayern
Bundesrepublik Deutschland
www.schneider-weisse.de
18,25-20,0% Stammwürze
8,0% Alkohol

Wider den Egoismus

Er hätte auch mit Kartenspielen oder Billard sein Geld verdienen können, denn er wusste sowohl seinen Kopf als auch seine Hände geschickt einzusetzen. Aber für eine solche Karriere wäre es wohl nötig gewesen, seine Heimatstadt zu verlassen. So blieb er sein Leben lang an seinem Geburtsort, ließ sich jeden Morgen um Viertel vor Fünf von seinem Hausdiener wecken und ging abends pünktlich um Zehn ins Bett. Täglich unternahm er einen langen Spaziergang; häufig lud er Freunde zum Mittagessen ein, bei dem es grundsätzlich nie um Geschäftliches ging.

Sein Geschäft, das war die Philosophie, deren vielleicht bedeutendster Vertreter er im Zeitalter der Aufklärung war. Von ihm stammt die Forderung: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Jeder Mensch sollte laut Kant nur seinen Idealen verpflichtet sein, nicht aber seine eigenen egoistischen Zwecke verfolgen.

Eine solche Forderung ist natürlich utopisch, aber man kann es ja mal versuchen. Kant war schließlich Idealist, und sein kategorischer Imperativ – so die in der Philosophie gängige Bezeichnung des oben zitierten Satzes – hat die Welt vielleicht ein wenig besser gemacht. Zumindest hat er bei der Entwicklung von Gesetzen, Grundrechten und Verfassungen geholfen, die das Zusammenleben von Menschen erträglicher gestalten und in immer komplexer werdenden Gesellschaften die notwendige Orientierung bieten.

Heute vor 285 Jahren ist Immanuel Kant im ostpreußischen Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, geboren. Dort starb er, fast 80-jährig, im Jahr 1804.

Mittwoch, 1. April 2009

Mittwoch, 1. April: Schlagzeilen



Apple: heute vor 33 Jahren wurde die Firma Apple von Steve Jobs und Steve Wozniak gegründet. Das Startkapital von 1750 Dollar kam aus dem Verkauf von Jobs’ VW-Bus und dem Hewlett-Packard-Taschenrechner von Wozniak. Der erste Computer war der Apple I, der für 666,66 Dollar über die Computerkette Byte Shop verkauft wurde.



YouTube: nach Wartungsarbeiten bei YouTube taucht eine seltsame Betrachtungsmöglichkeit auf: wer den Parameter &flip=1 an eine YouTube-URL anhängt, kann das Video kopfstehend und spiegelverkehrt bewundern - zum Beispiel Apples berühmten »1984«-Clip