Freitag, 19. Juni 2009

Dienstag, 16. Juni 2009

Ein ganz besonderer Tag auf der grünen Insel

Leopold Bloom spaziert, phantasiert, trinkt, quatscht, prügelt sich, liest, gafft und trifft einen trübseligen Stephen Dedalus. Das alles geschieht am 16. Juni 1904 in Dublin. Der Ire James Joyce machte daraus seinen Roman Ulysses, der achtzehn Jahre später erschien und zu einem Welterfolg wurde.

Das haben ihm seine Landsleute nicht vergessen und begehen deshalb jedes Jahr am 16. Juni ihren Bloomsday. An diesem Tag kleiden sich viele Dubliner nach der Mode des frühen 20. Jahrhunderts, um anschließend die Örtlichkeiten aufzusuchen, an denen der Roman spielt. Dort wird aus dem Roman vorgelesen, manche Szene von Schauspielern nachgestellt oder das Leben des Autors rekapituliert. Oder es wird einfach der Lieblingsbeschäftigung des Protagonisten nachgegangen und sich gepflegt betrunken – selbstverständlich unter Wahrung der Etikette auf gehobenem intellektuellen Niveau.

Wenn Sie sich über die Aktivitäten am Bloomsday informieren möchten, tun Sie dies am besten auf der Internetseite www.visitdublin.com/bloomsday. Joyce hatte das Datum übrigens nicht ohne Grund gewählt: Am 16. Juni 1904 lernte er seine spätere Frau Nora, für die er bereits seit längerem geschwärmt hatte, zum ersten Mal näher kennen. Wie nahe, darüber schwieg der Gentleman. Jedenfalls verbrachte er nicht die ganze Nacht mir ihr im Pub.

Freitag, 12. Juni 2009

Frau verpasst Flug 447 – und stirbt bei Autounfall

Sie kam zu spät zum Abflug der Air-France-Unglücksmaschine, sie hatte zunächst Glück. Doch Johanna Ganthaler, eine Renterin aus Südtirol, lebte nur zehn Tage länger als die Todesopfer des Fluges AF 447. Sie kam nun bei einem Autounfall ums Leben.

Ganthaler hatte einen Urlaub in Brasilien mit ihrem Mann verbracht. Weil sie zu spät am Flughafen von Rio de Janeiro eintraf, verpasste sie den Abflug der Air France Maschine.

Alle 228 Menschen an Bord des Fluges AF 447, darunter 28 Deutsche, verloren ihr Leben. Noch immer wird nach 184 Opfern im Atlantik gesucht. Bis Donnerstagabend (Ortszeit) wurden erst 44 Leichen aus dem Wasser geborgen, wie die Einsatzleitung der brasilianischen Marine und Luftwaffe in Recife mitteilte. Die Chance, weitere Absturzopfer in dem Gebiet rund 1200 Kilometer nordöstlich des brasilianischen Festlandes zu finden, werde jeden Tag kleiner, sagte ein Sprecher.

Johanna Ganthalers Schicksal nahm eine anderen, nicht weniger tragischen Lauf: Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, dass das Paar einen Tag nach dem Absturz nach Europa reiste. Der tödliche Autounfall passierte nun im österreichischen Kufstein: Das Auto der Ganthalers scherte aus und prallte gegen einen entgegenkommenden LKW. Die Frau starb, der Mann wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Hunderte Menschen kommentierten allein auf einer englischen Webseite den Vorfall mit Fassungslosigkeit.