Montag, 8. Dezember 2008

Armer Teufel, tasmanischer!

Das Echo auf den Tasmanischen Teufel ist geteilt. Die einen finden ihn putzig wegen seines schönen schwarzen Fells und seiner draufgängerischen Art. Andere fühlen sich von seinem nächtlichen Geheul und seinem Fressverhalten – vorzugsweise ernährt er sich von Aas, aus dem er gierig riesige Stücke reißt – abgestoßen.

Letzteres birgt eine weitere, viel größere Gefahr. Der Aasverzehr ist verantwortlich für die Infektion mit einem Virus, das der Tasmanische Teufel bei der Paarung auf seine Artgenossen überträgt: Auch bei der Vermehrung geht es lebhaft und nicht ohne tiefe Schrammen zu, denn das gegenseitige Sich-ins-Gesicht-Beißen gehört zum Ritual. Das Resultat ist frustrierend: Im letzten Jahr ist die Teufel-Population auf der größten australischen Insel Tasmanien um zwei Drittel von einst 150 000 auf aktuell 50 000 zurückgegangen. Doch gibt es Hoffnung für die beißwütigen, dackelgroßen Tiere.

Immunologen von der Universität Hobart haben herausgefunden, dass ein Teil der Teufel virenresistent ist. Nun gilt es, diese aufzuspüren und ihnen den körpereigenen Abwehrstoff abzuzapfen. Daraus soll ein Präparat hergestellt werden, das anderen bislang nicht resistenten Tieren eingeimpft werden kann. In Laborversuchen hat dies bislang funktioniert. Für Menschen ist ein Biss des Tasmanischen Teufels übrigens ungefährlich: Das Virus wird nur artintern übertragen.

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