Freitag, 30. Mai 2008

Heute ist Weltuntergang!

„Am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht, wir leben nicht mehr lang“: So heißt es in einem unserer deutschen Trinklieder. Bis es so weit ist, sollten Sie vorher einmal auf der Internet-Seite www.stupidedia.org vorbeischauen und in der Suchleiste den Begriff 'Weltuntergang' eingeben. Es erscheint folgender Text: „Ein Weltuntergang ist das Gegenteil des Weltaufgangs. Immer 5,34 Minuten nach dem Sonnenuntergang wird der Weltuntergang erwartet. Weltuntergangs-Prophezeiungen gibt es bereits seit der Antike; sie werden sowohl von Philosophen vorhergesagt als auch von der Mathematik berechnet.“

So weit, so wissenschaftlich. Allerdings räumen die Betreiber des Portals auch ein: „Was während und nach dem Untergang mit der Welt passiert, konnte bisher noch nicht eindeutig nachgewiesen werden.“ Hier deckt sich das Enzyklopädie-Wissen wieder mit dem überlieferten Volksgut, denn in unserem eingangs zitierten Lied heißt es am Ende: „Doch keiner weiß in welchem Jahr, und das ist wunderbar. Wir sind vielleicht noch lange hier, und darauf trinken wir.“

Der Berechtigung, die Sorge um den jüngsten Tag in Mehr- oder sogar Hochprozentigem zu ertränken, geben die Stupedisten mit dem Abschlusssatz ihres apokalyptischen Eintrags weitere Nahrung: „In aller Regel fallen Weltuntergänge dann aber leider doch aus oder werden einfach verschoben.“

Donnerstag, 22. Mai 2008

Welche 3 Staaten hatten Interesse an der Bergung der Titanic?

1. USA, wegen des Schmucks in den Tresoren.

2. UdSSR, wegen des Stahls

3. DDR, wegen der Kapelle, die bis zum Untergang spielte.

Mittwoch, 7. Mai 2008

1 Apple = 4 Dells

Vor rund 10 Jahren, am 6. Oktober 1997, wurde Michael Dell, Gründer und Besitzer von Dell, gefragt, was er tun würde, wenn er für Apple verantwortlich wäre. Steve Jobs war gerade zurückgekehrt und hatte die Apple-Fans mit etlichen unpopulären Maßnahmen konfrontiert, und die IT-Branche wagte kaum an den Wideraufstieg der Oldies aus Cupertino zu glauben. Dell antwortete: »Was ich tun würde? Ich würde es dichtmachen und den Anlegern ihr Geld zurückzugeben.«

Am 16. Januar 2006 schrieb ein hörbar befriedigter Steve Jobs eine E-Mail an seine Mitarbeiter: »Es stellt sich heraus, daß Michael Dells Vorhersage der Zukunft nicht perfekt war: heute ist Apple mehr wert als Dell. Die Börse geht auf und ab, und die Dinge mögen morgen wieder anders aussehen, aber ich dachte, das sei eine Erinnerung wert. Steve.« Das damals Unglaubliche war geschehen: Apples Aktien waren 72,13 Milliarden Dollar wert - Dells dagegen nur 71,97 Milliarden Dollar. 18 Monate später, am 27. Juni 2007, war Apple an der Börse doppelt soviel wert wie Dell (127,81 Milliarden vs. 63,65 Milliarden Dollar), und am 6. Dezember 2007 das Dreifache (165,66 Milliarden vs. 54,43 Milliarden Dollar).

Und seit dem 1. Mai 2008 hat sich Apples Wert gegenüber dem von Dell vervierfacht: 158,66 Milliarden vs. 38,97 Milliarden Dollar. Apples Aktien sind - mit Einbrüchen - kontinuierlich gestiegen, Dells Aktien sind gefallen.

Trotzdem ist Michael Dell dreimal so reich wie Steve Jobs. Dell ist Amerikas PC-Bauer Nr. 1 mit einem Marktanteil von über 30 Prozent, Apple dagegen ist Nr. 4 mit knapp 7 Prozent Marktanteil. Woher stammt also der Riesenunterschied in der Marktkapitalisierung, fragt Fortune? Es habe mit Apples Innvovationsfreude, Integrationsfähigkeit und Kundendienst zu tun, meint das Wirtschaftsblatt - mehr aber noch mit den Profiten: Apple hat ca. dreifach höhere Gewinnmargen als Dell (15 % vs. 5 % bzw. 19 % vs. 6 %). Mit anderen Worten: Dell verkauft erheblich mehr Computer, aber Apple macht erheblich mehr Gewinn an jedem verkauften Computer.

Aber soweit man hört, wird Dell nicht dichtgemacht…

Dienstag, 6. Mai 2008

Ein Roter fährt schwarz

Vor 250 Jahren wurde der Revolutionär Maximilien Robespierre geboren, vor 65 Jahren Andreas Baader, der Gründer der Baader-Meinhof-Bande, aus der später die RAF hervorging. Ein französischer Radikaler, der mit Hilfe der Guillotine regierte, und ein deutscher Terrorist – keine dankbaren Figuren für einen Blog, selbst wenn ein markantes Kalenderjubiläum dazu einlädt. Da greifen wir doch lieber auf einen etwas unrunderen Geburtstag eines unverdächtigen Zeitgenossen zurück:

Heute wird Tony Blair 55. Doch ganz so weiß ist – vom Politischen einmal abgesehen, wovon sein Nachfolger und Labour-Parteigenosse Gordon Brown ein Lied singen kann – die Weste von Großbritanniens seit einem Jahr privatisierendem Ex-Premierminister nicht mehr. Kürzlich wurde er in einem Expresszug zum Flughafen London-Heathrow ohne gültigen Fahrschein erwischt.

Der arme Tony hatte leider kein Bargeld dabei, um sich vor Fahrtantritt ein Ticket ziehen zu können. Normalerweise zieht das eine saftige Geldbuße nach sich, doch der Kontrolleur verzichtete auf eine Strafe. Auch das Angebot von Blairs Leibwächtern, für das Ticket aufzukommen, schlug er aus. Blair durfte gratis fahren.

Ob Britanniens Bürger dieses Vorkommnis als Präzedenzfall werten und in Berufung auf das Gleichbehandlungsrecht in U-Bahnen und Expresszügen künftig nur noch schwarz fahren werden?