Freitag, 26. September 2008

Liebe Grüße vom Mittelrhein

Wetter ist Top,18 Grad und sonnig.

Dienstag, 16. September 2008

Investor gegen Industriekapitän

Das Rad war die größte Erfindung des Menschen – bis er sich dahinter setzte. Einen Teil der Erfolgsgeschichte des Automobils schrieb der US-Konzern General Motors, der heute vor 100 Jahren in Detroit gegründet wurde. Doch nicht durch gute Autos, eher durch spektakuläre Geschäfte machte der Emporkömmling von sich reden: So dauerte es nicht lange, bis das Kapital des Unternehmens – vor allem durch Aktiengeschäfte – so stark angewachsen war, dass selbst die größten Konkurrenten geschluckt werden konnten: Buick, Pontiac, Oldsmobile, später auch Cadillac und Chevrolet.

Hinzu kamen Aufkäufe im Ausland. Der spektakulärste war 1929 die Übernahme der deutschen Traditionsmarke Opel. Zwei Jahre später stieg General Motors zum größten Automobilproduzenten der Welt auf – und sollte es 77 Jahre lang bleiben. Erst Anfang dieses Jahres wurden die Detroiter überholt, allerdings nicht vom amerikanischen Erzrivalen F ord, sondern vom japanischen Hersteller Toyota.

Gründer von General Motors war der ehrgeizige William Durant. Trotz unbestreitbarer Erfolge sollte seine Berühmtheit nie an die Henry Fords heranreichen. Vielleicht lag es ja daran, dass Geschäft laut Fords Überzeugung mehr bedeutete als Geld: „Ein Geschäft, das nichts als Geld verdient, ist ein armseliges Geschäft.“ Beide Konzerngründer, der Investor Durant und der Industriekapitän Ford, starben übrigens im selben Jahr: 1947.

Montag, 8. September 2008

Was ist Bildung?

Die meisten empfangen sie, viele geben sie weiter, doch die wenigsten haben sie: Was ist das? Der österreichische Publizist Karl Kraus meinte, dabei handele es sich um einen klassischen Fall von Bildung. Sein Wiener Schriftstellerkollege Alfred Polgar pflichtete ihm bei und gestand, dass seine Bildung zum größten Teil aus Lücken bestand. Etwas positiver sah der Schauspieler Peter Ustinov die Sache: „Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen. Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist.“

Der Satiriker Wolfram Weidner sah in der Bildung die Fähigkeit, Hungernde mit klassischen Zitaten abzuspeisen. Reich sein und Bildung haben konnten sich auch nach Meinung des amerikanischen Humoristen Mark Twain gegenseitig ausschließen: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.“

Ein Optimist war der US-Schriftsteller Louis Bromfield: Er glaubte, wo Intelligenz sei, stelle sich die Bildung von selbst ein. Dem widersprach der deutsche Journalist Hans Kasper: „Bildung heute erfordert vor allem instinktsichere Abwehr überzähliger Informationen.“ Ganz gleich, wie Sie es sehen: Heute, am Weltbildungstag, werden Sie wohl mit der einen oder anderen Auffassung konfrontiert werden.

Freitag, 5. September 2008

Zehn Jahre Google

„QWERTYUIOP. Oder so ähnlich“: So lautete nach Angaben Ihres Erfinders die erste E-Mail. 1971 wurde sie verschickt, und Ihr Absender, der US-Computerwissenschaftler Ray Tomlinson, erfand ganz nebenbei auch das @-Zeichen. Doch sollten zwei weitere Jahrzehnte ins Land ziehen, ehe das Internet salonfähig wurde. Erst 1991 stellte der britische Physiker Tim Berners-Lee seine Kreation, das World-Wide Web (WWW), am Genfer Kernforschungszentrum CERN vor.

Schon bald ging alles viel flotter: 1998 waren allein in Deutschland über drei Millionen Haushalte online. Da wurde es Zeit, eine Suchmaschine zu entwickeln, die innerhalb kürzester Zeit verlässlich einen im Internet gesuchten Begriff lieferte. Vor zehn Jahren, am 7. September 1998, schlug die Geburtsstunde von Google. Gründer waren zwei Informatiker: der Amerikaner Larry Page und sein russischstämmiger Partner Sergey Brin.

Binnen kurzem war ihre Suchmaschine so erfolgreich, dass sie alle anderen verdrängte – zumindest im Bewusstsein der Nutzer. Bereits sechs Jahre später nahm die Duden-Redaktion das Verb „googeln“ in die 23. Auflage ihres Rechtschreibstandardwerks auf. Gern erinnert sich Larry Page an die Gründertage zurück:

„Google entstand, als Sergey und ich Informatik-Doktoranden an der Stanford University waren. Wir wussten nicht genau, was wir machen wollten. Ich hatte den verrückten Einfall, das gesamte Web auf meinen Computer herunterzuladen. Ich ließ meinen Doktorvater wissen, dass es nur eine Woche dauern würde. Nach ungefähr einem Jahr besaß ich einen kleinen Teil davon.“

Dienstag, 2. September 2008

Gutes Auge, schnelle Reaktion und ein Uralt-Weltrekord

„Naht die Bedrohung von vorne, heben die Fliegen mit einem Sprung nach hinten ab, droht dagegen Gefahr von hinten, springen sie nach vorne weg. Seitlichen Angriffen entgehen sie mit dem Start nach der jeweils anderen Seite.“ Dies alles geschieht binnen 200 Millisekunden, schreibt Matthias Hopfmüller in seinem Artikel „Blitz-Merker“ im Wissenschaftsteil der Süddeutschen Zeitung – und beantwortet die im Untertitel des Beitrags aufgeworfene Frage: „Warum es so schwer ist, Fliegen mit der Hand zu erschlagen“.

Die Fliegen können deswegen so schnell reagieren, weil ihre Facettenaugen es erlauben, 300 Einzelbilder pro Sekunde zu unterscheiden. Zum Vergleich: Das menschliche Auge schafft in der gleichen Zeitspanne maximal 20. Dennoch gibt es Menschen, die sich von solcherlei schlechten Aussichten nicht abschrecken lassen und dem reaktionsschnellen Insekt zu Leibe rücken. Das tun sie jenseits des Polarkreises in Pelkosenniemi, einer kleinen Gemeinde in Finnisch-Lappland.

Alljährlich finden in dem 1200-Einwohner-Örtchen die Weltmeisterschaften im Fliegentöten statt. Die Regeln sind denkbar einfach: Fünf Minuten haben die Teilnehmer Zeit, mit der bloßen Hand so viele Fliegen wie möglich zu erschlagen. Falls Sie es auch mal versuchen wollen, lockt ein weiterer Anreiz. Darauf, endlich gebrochen zu werden, wartet der seit dem Jahr 1995 bestehende Weltrekord: 21 tote Fliegen in fünf Minuten.