Donnerstag, 29. Januar 2009

Für den Nobelpreis offenbar nicht gut genug

„Er fiel im Oktober 1918, an einem Tag, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden“: So endet der Roman Im Westen nichts Neues, der heute vor 80 Jahren in die Buchläden kam.

Es ist die Geschichte eines jungen Soldaten im Ersten Weltkrieg: Paul Bäumer wird von der Schulbank weg eingezogen, zusammen mit seiner kompletten Schulklasse. Alle haben sich auf Initiative ihres Lehrers freiwillig gemeldet und können es nicht erwarten, endlich Pulverdampf zu riechen. Doch der Alltag in den Schützengräben ist ernüchternd. Einer nach dem anderen kommen sie zu Tode. Am schlimmsten erwischt es Paul: Er muss so viele Kameraden sterben sehen – und darf d en Krieg am Ende doch nicht überleben.

Dem Autor Erich Maria Remarque verhalf seine Geschichte zu Weltruhm. Die Redewendung All quiet on the Western front – gleichzeitig der Titel der englischen Übersetzung – ist im angelsächsischen Sprachbereich zu einem geflügelten Wort geworden. Noch im Erscheinungsjahr wurde der Roman in 25 Sprachen übertragen; mittlerweile sind es doppelt so viele geworden. Die Zahl der weltweit verkauften Exemplare dürfte bei annähernd 20 Millionen liegen. Den Nobelpreis heimste 1929 jedoch ein anderer Deutscher ein, für einen Roman, den er 28 Jahre zuvor veröffentlicht hatte. Es war Thomas Mann mit seinen Buddenbrooks. Verstehe einer das Stockholmer Komitee: Auch in den Jahren danach ging Erich Maria Remarque bei jeder Literaturnobelpreisverg abe leer aus.

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