Dienstag, 1. September 2009

Die Niederlage des Geistes

„Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg“, fand Marcus Tullius Cicero, einer der brillantesten Köpfe der römischen Antike. Dennoch ließ er sich dazu hinreißen, die Angriffskriege des Gaius Julius Caesar zu rechtfertigen. Kein Wunder, dass seitdem immer wieder Krieg als Mittel der Politik angesehen wird, wenn auch für das letzte.

Erst die Schweizer machten bewusst Schluss mit dieser Doktrin des preußischen Generals Carl von Clausewitz, indem sie sich 1815 zu immerwährender Neutralität verpflichteten. Somit genießen sie von allen europäischen Staaten die längste Friedensperiode, gefolgt von den Schweden, die ihre Kriegsverzichterklärung 1850 in die Verfassung schrieben.

In unserem Grundgesetz heißt es in Artikel 26: „Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.“ Am heutigen Antikriegstag wird bestimmt wieder heftig darüber diskutiert werden, ob die Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland am Hindukusch beginnt.

Ich halte mich aus dem Streit heraus, nicht ohne auf ein Zitat des Schriftstellers Henry Miller hinzuweisen: „Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes.“

1 Kommentar:

Oliver hat gesagt…

Gutes Zitat von Miller das.