Freitag, 4. September 2009

Die Erfindung der Currywurst

„Wurst ist eine Götterspeise“, meinte der deutsche Dichter und Satiriker Jean Paul, „denn nur Gott weiß, was drin ist.“ Erst recht gilt diese Feststellung für die Currywurst, denn anfangs wusste außer Gott nur Herta Deuwer, was hineingehörte.

Heute vor 60 Jahren erfand die Berliner Imbissbudenbesitzerin das erklärte Lieblingsgericht unserer Hauptstädter. Das kam so: Ihr Ehemann, mit etwas Verspätung aus dem Krieg heimgekehrt, wurde rasch von der Esskultur der Besatzungsmacht vereinnahmt und verlangte Spareribs zu Mittag. Die Gattin konnte leider nicht mit teurem Rippenspeer aufwarten und kredenzte statt dessen zerkleinerte Bockwurst (ohne Darm, also keine Bratwurst!), die sie nach amerikanischer Art mit reichlich Ketchup und Currypulver würzte. Das Resultat war ein Schnellgericht, das allein in Berlin jährlich 70 Millionen Mal verzehrt wird.

Kein Wunder, dass nicht nur dort so viel Theater um die runde Wiederkehr dieses Ereignisses gemacht wird. Stellvertretend für alle, die dieser Tage der Currywurst huldigen, sei das Museum genannt, das seit dem 15. August diesem Produkt eine komplette Ausstellung widmet. Am besten, Sie schauen sich das selbst an, im Internet unter der Adresse www.currywurst-berlin.com.

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