Heute ist der Tag der Bibliotheken. Das Datum erinnert an den 24. Oktober 1828, als Karl Benjamin Preusker im sächsischen Großenhain eine Schulbibliothek für Lehrer und Schüler einrichtete. Die wurde vier Jahre später zur ersten deutschen Stadtbibliothek erweitert und durfte von allen Bürgern unentgeltlich benutzt werden.
Ähnlich gut wie die Großenhainer hatten es bis vor einiger Zeit die Bonner: Zwar erhebt die Stadtbücherei eine Gebühr von – moderaten – 50 Cent pro ausgeliehenem Buch. Dafür durften die Einwohner der Ex-Hauptstadt ihre gut bestückte Landesbibliothek gratis benutzen. Doch das ist seit diesem Jahr vorbei: Im Zuge der Erhebung von Studiengebühren knöpft die nordrhein-westfälische Regierung jedem Bibliotheksbenutzer halbjährlich 20 Euro fürs Ausleihen ab. Noch schlimmer geht es den Studenten: Sie dürfen pro Semester 500 Euro an Studiengebühren berappen.
Wie zynisch muss ihn en ihr Landesvater in den Ohren klingen, der sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Sozialpolitiker zu profilieren versucht. Dabei hätte man es besser wissen müssen: Jemand, der mit dummdreisten Slogans wie „Kinder statt Inder“ (schauen Sie sich doch einmal die Seite http://www.kinder-statt-inder.de im Internet an) auf Wählerstimmenfang geht, ist sich in Wirklichkeit nicht zu schade, sich am ehemals kostenlosen Gut Bildung zu bereichern.
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