Die meisten empfangen sie, viele geben sie weiter, doch die wenigsten haben sie: Was ist das? Der österreichische Publizist Karl Kraus meinte, dabei handele es sich um einen klassischen Fall von Bildung. Sein Wiener Schriftstellerkollege Alfred Polgar pflichtete ihm bei und gestand, dass seine Bildung zum größten Teil aus Lücken bestand. Etwas positiver sah der Schauspieler Peter Ustinov die Sache: „Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen. Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist.“
Der Satiriker Wolfram Weidner sah in der Bildung die Fähigkeit, Hungernde mit klassischen Zitaten abzuspeisen. Reich sein und Bildung haben konnten sich auch nach Meinung des amerikanischen Humoristen Mark Twain gegenseitig ausschließen: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.“
Ein Optimist war der US-Schriftsteller Louis Bromfield: Er glaubte, wo Intelligenz sei, stelle sich die Bildung von selbst ein. Dem widersprach der deutsche Journalist Hans Kasper: „Bildung heute erfordert vor allem instinktsichere Abwehr überzähliger Informationen.“ Ganz gleich, wie Sie es sehen: Heute, am Weltbildungstag, werden Sie wohl mit der einen oder anderen Auffassung konfrontiert werden.
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