Dienstag, 16. September 2008

Investor gegen Industriekapitän

Das Rad war die größte Erfindung des Menschen – bis er sich dahinter setzte. Einen Teil der Erfolgsgeschichte des Automobils schrieb der US-Konzern General Motors, der heute vor 100 Jahren in Detroit gegründet wurde. Doch nicht durch gute Autos, eher durch spektakuläre Geschäfte machte der Emporkömmling von sich reden: So dauerte es nicht lange, bis das Kapital des Unternehmens – vor allem durch Aktiengeschäfte – so stark angewachsen war, dass selbst die größten Konkurrenten geschluckt werden konnten: Buick, Pontiac, Oldsmobile, später auch Cadillac und Chevrolet.

Hinzu kamen Aufkäufe im Ausland. Der spektakulärste war 1929 die Übernahme der deutschen Traditionsmarke Opel. Zwei Jahre später stieg General Motors zum größten Automobilproduzenten der Welt auf – und sollte es 77 Jahre lang bleiben. Erst Anfang dieses Jahres wurden die Detroiter überholt, allerdings nicht vom amerikanischen Erzrivalen F ord, sondern vom japanischen Hersteller Toyota.

Gründer von General Motors war der ehrgeizige William Durant. Trotz unbestreitbarer Erfolge sollte seine Berühmtheit nie an die Henry Fords heranreichen. Vielleicht lag es ja daran, dass Geschäft laut Fords Überzeugung mehr bedeutete als Geld: „Ein Geschäft, das nichts als Geld verdient, ist ein armseliges Geschäft.“ Beide Konzerngründer, der Investor Durant und der Industriekapitän Ford, starben übrigens im selben Jahr: 1947.

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