Dienstag, 2. September 2008

Gutes Auge, schnelle Reaktion und ein Uralt-Weltrekord

„Naht die Bedrohung von vorne, heben die Fliegen mit einem Sprung nach hinten ab, droht dagegen Gefahr von hinten, springen sie nach vorne weg. Seitlichen Angriffen entgehen sie mit dem Start nach der jeweils anderen Seite.“ Dies alles geschieht binnen 200 Millisekunden, schreibt Matthias Hopfmüller in seinem Artikel „Blitz-Merker“ im Wissenschaftsteil der Süddeutschen Zeitung – und beantwortet die im Untertitel des Beitrags aufgeworfene Frage: „Warum es so schwer ist, Fliegen mit der Hand zu erschlagen“.

Die Fliegen können deswegen so schnell reagieren, weil ihre Facettenaugen es erlauben, 300 Einzelbilder pro Sekunde zu unterscheiden. Zum Vergleich: Das menschliche Auge schafft in der gleichen Zeitspanne maximal 20. Dennoch gibt es Menschen, die sich von solcherlei schlechten Aussichten nicht abschrecken lassen und dem reaktionsschnellen Insekt zu Leibe rücken. Das tun sie jenseits des Polarkreises in Pelkosenniemi, einer kleinen Gemeinde in Finnisch-Lappland.

Alljährlich finden in dem 1200-Einwohner-Örtchen die Weltmeisterschaften im Fliegentöten statt. Die Regeln sind denkbar einfach: Fünf Minuten haben die Teilnehmer Zeit, mit der bloßen Hand so viele Fliegen wie möglich zu erschlagen. Falls Sie es auch mal versuchen wollen, lockt ein weiterer Anreiz. Darauf, endlich gebrochen zu werden, wartet der seit dem Jahr 1995 bestehende Weltrekord: 21 tote Fliegen in fünf Minuten.

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