Donnerstag, 28. Februar 2008

Der Mann, der Billy the Kid erschoss

Das Album Pat Garrett & Billy the Kid ist eines der schwächsten von Bob Dylan. Es bildete den Soundtrack zum gleichnamigen Western – in dem der Liedermacher übrigens eine Nebenrolle spielt – und erhielt dadurch mehr Beachtung, als es eigentlich verdiente.

Ein Song brachte es sogar zu Weltruhm: Knocking on Heaven's Door haben seitdem zahlreiche Interpreten neu aufgenommen. Noch heute wird das Stück von Hobbymusikern gerne auf der Gitarre gequält. Auch der von Sam Peckinpah gedrehte Film besitzt inzwischen Klassikerstatus. Er gewinnt nicht zuletzt durch die Tatsache, dass der den Revolverhelden verkörpernde Songwriter-Kollege Dylans, Kris Kristofferson, auf jegliche Gesangseinlage verzichtete. Die andere Hauptrolle besetzte der Regisseur mit einem etablierten Schauspieler: James Coburn.

Der Film beschreibt das Leben zweier Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben wirklich existiert, und in ihrem ersten Leben als Outlaws standen sie sich recht nahe. Doch mit der Freundschaft ist es vorbei, als Pat Garrett zum Sheriff von Lincoln County gewählt wird – jener Gegend, in der Billy the Kid einem nicht immer legalen Zeitvertreib huldigt. Zweimal verhaftet der Gesetzeshüter den Gesetzesbrecher. Zweimal gibt er ihm die Möglichkeit der Flucht, verbunden mit der Auflage, in Mexiko die Rente einzureichen. Doch Billy hat noch keine Lust, sich aufs Altenteil zu begeben, und schlägt das Angebot aus.

Bei einem Einbruch, von dem er Wind bekommen hat, lauert der Mann mit dem Stern seinem Widersacher auf und erschießt ihn. Die Kleinigkeit, dass Billy unbewaffnet war, stößt sogar der ortsansässigen Bevölkerung, die unter Billys Raubzügen gelitten hat, sauer auf. Sie versagt Garrett die Anerkennung und verweigert ihm jeden Rückhalt. Die letzten Jahre im Amt werden für den Sheriff kein Vergnügen. Heute vor 100 Jahren ist er bei einer hundsgewöhnlichen Schießerei ums Leben gekommen.

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