Heute vor 15 Jahren wurden die fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt. Sie lösten die seit 1962 bestehenden vierstelligen Ziffernkombinationen ab, nach denen die Zustellorte in der BRD und der DDR gegliedert waren. Zwar hatte die Bundespost in der Hoffnung auf eine Wiedervereinigung einige Bereiche nicht vergeben – von 1001 bis 1999 sowie alle mit 25 bis 27 und 36 bis 39 beginnenden – doch spielte die DDR ein Jahr nach dem Mauerbau nicht mit.
Sie vergab ihre vierstelligen Ziffernkombinationen nach gleichem System: mit aufsteigenden Zahlen von Nord nach Süd und West nach Ost. So hatte sowohl Berlin-West als auch der Ostteil der getrennten Stadt die Postleitzahl 1000. Auch andere, geographisch auf ähnlicher Breite gelegene Städte wiesen identische Ziffern auf: 2400 für Lübeck und Wismar, 3000 für Hannover und Magdeburg, 5300 für Bonn und Weimar. Je größer die Stadt, desto mehr Nullen hatte ihre Postleitzahl.
Nach der Wiedervereinigung wurden den zunächst weiter vierstelligen Kennzeichnungen ein W- für Westen beziehungsweise O- für Osten vorangestellt. Doch dabei blieb es nicht: Man wollte nicht nur einseitig die Ziffern des Beitrittsgebiets ändern und dessen Orten die in der alten Bundesrepublik reservierten, nicht besetzten Kombinationen zuweisen. Dies hätte wohl auch das vierstellige System gesprengt. Daher griff das Postministerium zur fünften Ziffer, was auch die Maschinenlesbarkeit der Adressen wesentlich erleichtert. Davon profitieren die Postkunden: Inzwischen ist ein Standardbrief innerhalb Deutschlands durchschnittlich nur noch 1,06 Tage unterwegs.
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