Dienstag, 6. Mai 2008

Ein Roter fährt schwarz

Vor 250 Jahren wurde der Revolutionär Maximilien Robespierre geboren, vor 65 Jahren Andreas Baader, der Gründer der Baader-Meinhof-Bande, aus der später die RAF hervorging. Ein französischer Radikaler, der mit Hilfe der Guillotine regierte, und ein deutscher Terrorist – keine dankbaren Figuren für einen Blog, selbst wenn ein markantes Kalenderjubiläum dazu einlädt. Da greifen wir doch lieber auf einen etwas unrunderen Geburtstag eines unverdächtigen Zeitgenossen zurück:

Heute wird Tony Blair 55. Doch ganz so weiß ist – vom Politischen einmal abgesehen, wovon sein Nachfolger und Labour-Parteigenosse Gordon Brown ein Lied singen kann – die Weste von Großbritanniens seit einem Jahr privatisierendem Ex-Premierminister nicht mehr. Kürzlich wurde er in einem Expresszug zum Flughafen London-Heathrow ohne gültigen Fahrschein erwischt.

Der arme Tony hatte leider kein Bargeld dabei, um sich vor Fahrtantritt ein Ticket ziehen zu können. Normalerweise zieht das eine saftige Geldbuße nach sich, doch der Kontrolleur verzichtete auf eine Strafe. Auch das Angebot von Blairs Leibwächtern, für das Ticket aufzukommen, schlug er aus. Blair durfte gratis fahren.

Ob Britanniens Bürger dieses Vorkommnis als Präzedenzfall werten und in Berufung auf das Gleichbehandlungsrecht in U-Bahnen und Expresszügen künftig nur noch schwarz fahren werden?

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